Am Wochenende vom 14. – 15. Juli fand am Landeshauptschießstand in Wien–Stammersdorf der erste Teil der Wiener Landesmeisterschaft im Kleinkalibergewehr statt, unter der Leitung des neuen Landessportleiters Reinhard Rosner und von Sabine Edith Braun.
Hohe Zahl an gemeldeten Starts
Aufgrund der Zahl von rund 65 Starts – so viele hatte es zuletzt im Jahr 2007 gegeben! – mussten die Bewerbe auf insgesamt drei Tage aufgeteilt werden. Den Auftakt am Freitag machten die Senioren 3 (sitzend aufgelegt). Erster wurde Lepold Schöfmann (HSV) mit 385 Ringen, Zweiter Hans Zemanek (HSV, 374 Ringe) und Dritter Stanislaw Popek (PAKA-s, 367 Ringe).
Im Anschluss folgte die neu eingeführte Disziplin „40 Schuss stehend frei“ (Allgemeine Klasse) mit insgesamt acht Starterinnen und Startern. Erster – und damit premierer Landesrekordhalter – wurde Norbert Smehlik (PSV) mit 351 Ringen vor Daniel Heidegger (WSV, 344 Ringe) und Sophie Kovatchev (SSV13, 338 Ringe).
Volle Montur trotz brütender Hitze
Auch wenn es in der KK-Halle etwas kühler als draußen war, die Temperaturen von über 30 Grad gepaart mit der Schießausrüstung nach ISSF-Norm stellten für die Athleten eine zusätzliche Herausforderung dar. Ausreichend Flüssigkeit am Stand sowie ein Schweißtuch (damit die Wange von der „Backe“ des Gewehrschafts nicht abrutscht) sind hier unabdingbar.
Unter diesen Voraussetzungen ging es am Samstag weiter. Wiederum acht Personen hatten sich zum Bewerb „100m Stehend frei“ gemeldet. Dieser Bewerb wurde als einziger auf Papierscheiben geschossen. Hier gewann Daniel Heidegger (WSV) mit 360 Ringen vor Sophie Kovatchev (SSV13, 353 Ringe) und Markus Müllner (WSV, 352 Ringe).
Noch am Vormittag begannen die Stehend-aufgelegt-Bewerbe. In der Allgemeinen Klasse holte KK-Chef Reinhard Rosner (HSV) mit 382 Ringen Gold vor Markus Müllner (WSV, 377 Ringe) und Andreas Scheider (HSV, ebenfalls 377). Bei Ringgleichheit zählt die Zahl der Innenzehner, und von diesen hatte Markus Müller mit 10 an der Zahl um einen mehr. Gold in der Klasse Senioren 2 (ab 60 Jahren) ging an Silvia Neudecker (SSV13, 377 Ringe) vor dem HSV-Duo Karl Lendl (363 Ringe) und Kurt Polletin (347 Ringe).
Höhepunkt am 1. Wochenende: Dreistellungsmatch
Letzter Bewerb und zugleich Höhepunkt am 1. LM-Wochenende war das Dreistellungsmatch „3×20“: ein olympischer Bewerb, wo in 90 Minuten jeweils 20 Schuss kniend, liegend und stehend (frei) geschossen werden. Hier muss das Gewehr für jede Stellung umgebaut werden. Leider konnte Reinhard Rosner aufgrund eines gerissenen Schießriemens den Bewerb nicht beenden; von den übrigen sieben, die als offene Klasse am Start waren, teilten die Schützen des WSV die Stockerlplätze unter sich auf: Daniel Heidegger gewann mit 536 Ringen vor Jaroslav Liptak (531 Ringe) und Florian Pezzei (528 Ringe). Mit nur einem Ring Rückstand auf Pezzei wurde Silke Kohlweg (PSV) Vierte.
Bei der Siegerehrung, wo gleichzeitig auch die Medaillen für den Wiener Cup vergeben wurden, betonte Landesoberschützenmeister Michael Blaha die Wichtigkeit der Stellung des Kleinkalibergewehrs innerhalb des Sportschießens, auch und vor allem im Hinblick auf die Jugendarbeit.
Der 2. Teil der Landesmeisterschaft findet am 22. Juli statt, bei welchem die Titel im 60 Schuss Liegendbewerb vergeben werden.